Die Asylbewerber finden in unserem Dorf offene Herzen und Unterstützung. Mobilität in unserer Region heißt ja zunächst ein Fahrrad fahren. Dank großzügiger Spenden aus dem Dorf konnte jeder Asylbewerber ein Fahrrad erhalten. Adnan hat inzwischen den Mofa-Führerschein gemacht. Kontakt zur Bornicher Bevölkerung bekommt man, wenn man sich in das Dorfleben einfindet, immer mehr, mit zunehmenden Deutschkenntnissen und wenn man im Dorf Menschen findet, die Nähe und Hilfe bieten. All das ist in Bornich dankenswerterweise selbstverständlich.
Deutschunterricht wird an fünf Abenden in der Woche angeboten, meist im Gemeinderaum des Pfarrhauses. Als Deutschlehrer setzen sich ein Regina Brückner, Bernd Debus, Monika Hamsch, Ingrid Schenk und Susanne Müller, die auch die gesamte Koordination sowie den Kontakt mit den Asylbehörden in die richtigen Bahnen lenkt. Samstags erteilt Dieter Zorbach Mathematik- und Physikunterricht mit den Themen, die für Kältetechniker wichtig sind. Dorothee Müller unterstützt mit ihren juristischen Kenntnissen die Asylbewerber aus Bornich und den anderen Gemeinden in der Verbandsgemeinde Loreley im Umgang mit den Behörden. Das unterstützt die Mitarbeiter in der Verwaltung und die Asylbewerber.
Alle drei Bornicher Asylbewerber sind Pakistani, die die beschwerliche Reise über die Türkei, Bulgarien, Ungarn und Österreich auf sich genommen haben, weil sie sich in ihrer Heimat nicht mehr sicher fühlen konnten, wie sie berichteten. Ob die Gründe, die sie veranlassten, ihre Heimat zu verlassen, vor den deutschen Behörden als stichhaltig bewertet werden, sodass ihnen wenigsten eine „Duldung“ in Deutschland zuerkannt wird, wird sich noch zeigen. Für uns sind es Menschen, die uns in Bornich anvertraut worden sind. Im Turnverein Bornich sind Ahmed und Adnan schon lange Zeit aktiv und wurden gut aufgenommen. Der eine bei Taekwondo, der andere bei Badminton.
Ahmed hat im vergangenen Herbst seine Lehre als Kältetechniker begonnen und muss nun versuchen, mit den Mitschülern in der Berufsschule mithalten zu können. Adnan hat schon im vergangenen Jahr in Praktika und durch regelmäßige Mitarbeit Einblicke in die Berufe des Bauhandwerks gewonnen und will dieses Jahr eine Lehre beginnen. Ali, der ältere der Asylbewerber, hat Arbeit im Bereich Holz gefunden. Haben alle drei am Anfang nur Leistungen aus dem Sozialsystem erhalten, so sind sie längst schon bei denen, die wie alle Arbeitnehmer auch Steuern und Abgaben einbezahlen.