Unter dieser Überschrift hatte das Zentrum für gesellschaftliche Verantwortung in Mainz die am Thema Engagierten eingeladen. Das Familienzentrum Bornich war bei dieser wichtigen Veranstaltung mit zwei Teilnehmern vertreten.
Die Ausgangproblematik der Fachvorträge und Diskussionen war die Erkenntnis, dass die negativen Folgen des demografischen Wandels die Bevölkerung im ländlichen Raum längst schon erreicht hat. Die Abnahme der Bevölkerung ist trotz des Zustroms von Asylbewerbern besonders in den Dörfern nicht aufzuhalten. Der soziale Wandel, immer mehr junge Leute wandern von den Dörfern in die großen Städte ab, und auch die wirtschaftliche Schwächung der Dörfer, immer mehr Geschäfte der Grundversorgung für die Bevölkerung geben auf, haben schon lange eingesetzt. Gleichzeitig wächst das Angebot an unterstützenden, technischen Systemen für die Betreuung und Versorgung von Menschen. Der Pflegeroboter, der in Japan anscheinend gerne von den älteren Menschen als Helfer akzeptiert wird, sei hier als ein kontrovers diskutiertes Beispiel genannt.
In Bornich oder auch an anderen Orten, in denen der Anteil der älteren Bewohner sehr hoch ist, werden solche technischen Ideen keinen großen Anklang finden. Aber menschliche Begleitung verbunden mit technischen Hilfen gehören zu den Stichworten, auf die hin sich das Leben in den Dörfern entwickeln muss. Es ist jedoch nicht zu erwarten, dass der Staat oder der Landkreis diese Hilfen für die älteren Menschen umfassend wird organisieren wollen. Das scheitert nicht nur an den Kosten, das würde auch bei den unterschiedlichen Lebenssituationen und Bedürfnissen der Leute scheitern.
Die sorgende Gemeinschaft vor Ort, das ist der einprägsame Fachbegriff, die wird vieles zu richten und persönliche Probleme zu mildern versuchen müssen. Das nachbarschaftliche Zusammenwirken, Sorgenetze für viele einzelne Bürger speziell gewoben, der fürsorgliche Einsatz älterer Bürger füreinander und in Abstimmung mit der professionellen Diakoniestation wird sich weiter ausgestalten und entwickeln müssen. Dies wird im Sommer 2016 auch im 7. Altenbericht der Bundesregierung zu lesen sein.
„Wer keine Visionen hat, der hat auch keine Zielrichtung in die realisierbare Zukunft hinein!“, so der Verbandbürgermeister von Daun, Werner Klöckner. Vor den Problemen der Zukunft darf man nicht die Augen verschließen. Zukunftsträume kann man mit Gleichgesinnten und Betroffenen Schritt für Schritt angehen.