Das Thema Demenz ist in unserer Gesellschaft nicht länger zu übersehen. Zum Glück wird längst nicht jeder ältere Mensch an Demenz erkranken. Dennoch sind die Sorge um das eigene Gedächtnis und der vernünftige, der selbstkontrollierte Umgang mit den Mitmenschen ein hohes Gut, das mit dem Wachsen der öffentlichen Aufmerksamkeit für nachlassende Gedächtnisleistung und dementielle Erkrankungen in den Blickpunkt geraten ist. Das Familienzentrum Bornich und das Mehrgenerationen Kaffeetrinken haben Informationen und mit dem Vorführen von zwei Kinofilmen auch Anschauung zum Thema geboten. Bei allen Veranstaltungen waren jeweils über 30 Gäste gekommen.
Der Film „Still Alice“ hat das Schicksal und das langsame Abgleiten einer hoch gebildeten Frau in die Krankheit der Demenz einfühlsam und zu Herzen gehend gezeigt. Er berichtete nicht über die Frau, sondern erzählte die Lebensgeschichte aus dem Erleben der von der Erkrankung Betroffenen. Der Zuschauer wurde Zeuge des allmählichen Prozesses, wie sich der Frau von anfänglichen, kleinen geistigen Aussetzern, vergessenen Wörtern oder Unsicherheiten in bisher geläufigen Situationen bis zur Orientierungslosigkeit verändert hat.
Zu den Botschaften und Facetten des Films gehört:
Die Erkrankten brauchen die herzliche Begleitung durch liebende Familienmitglieder und Freunde. Es macht keinen Sinn, die Erkrankung lange zu verschweigen. Rücksichtnahme auf den Erkrankten durch die einbezogenen Mitmenschen ist besser, als dass Betroffene sich für den Anschein seiner Normalität quälen. Der an Demenz Erkrankte braucht erhöhte Zuwendung und Begleitung, die ein Angehöriger alleine nicht leisten kann. Die Angehörigen müssen zu ertragen lernen, dass die Ehefrau, die Mutter sich verändert, vieles nicht mehr kann, aus der Rolle der starken Persönlichkeit in die Rolle eines Kindes zurückfällt. Die pflegenden Angehörigen müssen Hilfe und Unterstützer haben, damit sie nicht ihr eigenes Leben, ihren eigenen Lebensplan vollständig aufgeben müssen. Die Angehörigen müssen sich in der Betreuung der Erkrankten gut absprechen und die Last teilen.
Der Film zeigt, wie durch die häufigen, frühzeitigen und langen Gespräche der immer mehr in der Demenz versinkenden Frau mit dem Ehemann, mit den erwachsenen Kindern, mit den Vorgesetzten, mit den Ärzten haben alle einen Entwicklungsprozess durchlebt haben. So konnte der warmherzige Kontakt mit der Erkrankten letztlich durchgehalten werden. Der Film „Still Alice“ hat den Zuschauer zum Mitleidenden werden lassen. Er hat aber auch ermutigt, als pflegender Angehöriger herzlich, verständnisvoll und gut informiert ein erkranktes Familienmitglied begleiten zu wollen.