Den Gemeinderaum des Pfarrhauses hatten die Studieren der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar für das wichtige Ereignis so hergerichtet, dass die 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der „Zukunftswerkstatt“ sowohl im großen Kreis miteinander ins Gespräch kommen konnten als auch Platz für Tischgruppen entstand. Auf großen Plakaten an der Wand waren die methodischen Schritte für den Ablauf der Veranstaltung dargestellt.
Prof. Dr. Hermann Brandenburg, Dekan der Pflegewissenschaftlichen Fakultät, stellte zu Beginn fest, dass die Teilnehmer der Bornicher Zukunftswerkstatt keinen großen Vortrag des Wissenschaftlers erwarten dürfen, der alle Probleme löst. Vielmehr hat jeder Gast seine Erwartungshaltung für sein Leben in Bornich und seine Fragen und Sorgen für die Zukunft in Bornich mitgebracht. Die müssen der Ausgangspunkt aller Überlegungen sein. In der sich anschließenden Vorstellungsrunde der Anwesenden wurde genau das deutlich: Anfragen, Hoffnungen, Befürchtungen und Wünsche für die Entwicklung in Bornich wurden vorgestellt.
In den sich anschließenden fünf Arbeitsgruppen wurde lebendig debattiert. Die Studierenden begleiteten jede Gruppe mit Hinweisen zum zielführenden Ablauf der Gesprächsrunde. Zunächst galt es, Situationen und Probleme zu sammeln, die in und für Bornich verbesserungswürdig sind, die das gute Altwerden in Bornich behindern. Dann war Fantasie gefordert. Ideen und Vorschläge zu entwickeln für das, was der einzelne Teilnehmer sich für eine gute Zukunft in Bornich erhofft oder erträumt. Viele ganz unterschiedliche Wünsche sind da formuliert worden, die in nachfolgenden Berichten und in weiterführenden Treffen der kommenden Monate bearbeitet werden.
Bei der abschließenden Frage in den Gruppen, welche drei Anliegen aus der Vielzahl besonders bedeutsam für das gute Altern in Bornich sind, welche mit Chance auf Erreichbarkeit zu verfolgen sind, für welche sich Personen und Gruppen finden, die sich konkret für diese Ziele einsetzen können, da kamen die wichtigen und typischen Probleme des ländlichen Raumes in das Zentrum: Sorge um die Mobilität im Alter bei der schlechten Versorgung in Bornich mit dem Öffentlichen Nahverkehr – mit Buslinien; Sorge um die langfristige Sicherung der Grundversorgung, also Geschäfte in Bornich; noch weiteren Ausbau der Nachbarschaftshilfe, verlässlichen Rahmen für das Leben von Jungen und Älteren, also Angebote für junge Familien bis hin zur Erweiterung der Öffnungszeiten der Kita, wie auch Angebote für Ältere bis hin zur Tagespflege.
Die Gruppe der Studierenden um Prof. Brandenburg wird alle Ergebnisse der Zukunftswerksatt in einem Bericht zusammenfassen und uns in Bornich bei einem kommenden Termin vorstellen, der dann als Grundlage für weiteres Arbeiten zur Verfügung steht. Aus dem Kreis der Teilnehmer wurde großes Interesse an dem Bericht und an der konkreten Weiterarbeit zum Ausdruck gebracht.
Prof. Brandenburg bedankte sich abschließend für die Zusammenarbeit, lobte den freiwilligen Einsatz der Studierenden und die engagierte Mitarbeit aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer in offener und herzlicher Atmosphäre. Er wies darauf hin, dass die Entwicklung von Zukunft immer ein Prozess ist, der seine Zeit braucht.